Mittwoch, 27. Juli 2011
Vanessa macht mit Luna kleine Kunst-
stückchen.
(Foto: privat)
STADT LANDAU
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Heute in der LZ
Landau
14
Josef Hofmeister geht nach 47 Jah-
ren als Förster in den Ruhestand
Pilsting _______________19
Kindergarten St. Josef wurde
feierlich wiedereröffnet
Wallersdorf
20
Marktrat beschließt, Friedhofweg
wird gepflastert
Eichendorf
23
100 Jahre Schulhaus Aufhausen
gefeiert
Simbach _______________25
Bürgermeister Hans Holzmeier als
Gurken-Erntehelfer
Arnstorf ________________26
Vereine und Verbände verabschie-
den sich von Gerhard Auer
Heimatsport
28+31
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Bauausschuss tagt
Landau. Am Montag um 17 Uhr
tagt im Rathaus-Sitzungssaal der
Bauausschuss der Stadt. Auf der Ta-
gesordnung stehen Bauanträge und
-voranfragen, ein Antrag auf Ände-
rung und Erweiterung der Biogas-
anlage Schreyeröd nach dem Bun-
desimmisionsschutzgesetz, hier An-
hörung zur Verweigerung des ge-
meindlichen
Einvernehmens, die
Änderung
des
Bebauungsplanes
Fichtheimer Feld sowie Wünsche
und Anfragen. Anschließend ist eine
nichtöffentliche Sitzung.
Vorspielabend
Landau. Am heutigen Mittwoch
findet ab 18.30 Uhr ein Keyboard-
vorspielabend der Städtischen Mu-
sikschule statt. Es musizieren Schü-
ler von Musikschulleiter Heinrich
Troiber. Das Vorspiel findet im Kas-
tenhofbiergarten statt, bei schlech-
tem Wetter findet der Termin im
Glassaal des Kastenhofes statt.
LANDAU ER ZEITUNG / VILSTALER ZEITUNG
13
Anna führt Happy Slalom um ihre Mitschüler Jonas, Nikolaus, Jonas und Lisa.
Mit Luna kuschelnd macht Paul das Lesen Spaß.
(Foto: Privat)
„Happy“-Hour steht auf dem Stundenplan
Ein Golden Retriever-Welpe ist der neue Schulhund in der Montessori-Schule
Von Jutta Lehmann
Landau. Morgens um halb zehn in
Landau, genauer gesagt in der
Montessori-Schule: 25 Kinder von
der ersten bis vierten Jahrgangsstu-
fe und ein weißer Hund, der ganz
selbstverständlich dazu zu gehören
scheint, sind alle mit irgend etwas
schwer beschäftigt. Es ist die wö-
chentliche „Happy“-Hour in der
Montessori-Schule, denn der Gol-
den Retriever-Welpe, der seit neues-
tem dabei ist, heißt „Happy“ und
macht seinem Namen alle Ehre.
Die junge Hündin gehört Christi-
ne Unrau, der Lehrerin dieser Grup-
pe. Zusammen mit der Therapiehun-
deführerin Nicola Weber hat sie das
Projekt „Luna geht zur Schule“ -
damals noch mit dem schwarzen
Labrador „Luna“ gestartet. „Letz-
tes Schuljahr habe ich mir überlegt,
wie man hier mit Hunden arbeiten
könnte“, erzählt Christine Unrau.
„Und fast zur gleichen Zeit kam die
Bewerbung von Frau Weber, und so
kam eins zum anderen. In Amerika
ist es ja bereits Gang und Gebe, dass
Hunde in Schulen sind, vor allem
gibt es da die Lesehunde. Das haben
wir auch drei Wochen lang mit der
Luna ausprobiert. Ein Kind liest je-
weils allein in einem Raum dem
Hund laut vor. Natürlich sind sie
nicht ganz allein, denn ein Erwach-
sener ist immer mit dabei. Es geht
darum, dass die Kinder die ruhige,
entspannte Atmosphäre genießen
und die Scheu vor dem lauten Lesen
verlieren. Es sind jeweils Sequenzen
von zehn Minuten, und dabei ist es
ganz egal, was und wie vorgelesen
wird.“
Hund anfassen hilft
Nicola Weber hat die Lesestunden
über Wochen dokumentiert und
auch fotografiert und beobachtete,
dass, „wenn ein schwierigeres Wort
auftaucht, geht die Hand automa-
tisch zum Hund und der Körperkon-
takt wird besonders gesucht. Die
Hunde, die auch oft dabei einschla-
fen, haben wirklich eine beruhigen-
de Wirkung auf die Kinder. Nach
nur wenigen Tagen hatte Luna sogar
eine Warteliste, wer ihr wann vorle-
sen darf.“
Das war nicht immer so, denn am
Anfang waren natürlich alle aufge-
regt, die Kinder, die Lehrerin, Nico-
la Weber und natürlich Luna. Dank
„Happy“ fühlt sich pudelwohl in ihrer Klasse.
ihrer Ausbildung als Therapiehund
meisterte sie aber auch diese Situa-
tion: „Sie strahlte so viel Freude,
aber auch Ruhe und Gelassenheit
aus, dass die Kinder sie sofort ins
Herz geschlossen haben. Und das,
obwohl sie schwarz ist, und das an-
fangs auf Kinder eher abschreckend
wirkt“, erläutert Nicola Weber.
Innerhalb der nächsten drei Wo-
chen wurde einiges gelernt. Zu-
nächst wurde den Kindern in Klein-
gruppen der richtige Umgang mit
dem Hund anhand von Luna gezielt
gezeigt und geübt. Darüber hinaus
besaß sie auch die Fähigkeit, Kinder
zu trösten und zu motivieren. Es
bereitete den Kindern auch viel
Freude, Luna Tricks - wie „Männ-
chen machen“ - vorzuführen.
Ihr Name ist Programm
„Drei Wochen waren schnell vor-
bei, aber es konnte eine Möglichkeit
aufgezeigt werden, wie ein Hund in
den Klassenverband eingeführt und
erfolgreich
eingesetzt
werden
kann“, resümiert Christine Unrau.
Mittlerweile hat die Klasse C auf-
grund dieser erfolgreichen drei Wo-
chen und der hervorragenden Mitar-
beit aller den Klassenhund „Hap-
py“, die sie alle glücklich macht.
„Happy“ genießt noch ein bisschen
Narrenfreiheit, weil sie den Welpen-
Bonus hat, was jedoch nicht heißt,
dass sie alles darf. „Sie wird halt
noch sehr schnell müde und dann
soll sie auch in Ruhe gelassen wer-
den. Sie lernt sehr schnell, aber auch
sehr schnell Unfug“, sagt die
Hundeführerin. Die Kinder habene-
benfalls schnell begriffen, wie man
mit ihr umgeht. „Wenn sie spielt und
dabei beißt, soll man die Hand nicht
wegreißen, sondern ‚aua‘ schreien,
dann lässt sie los“, weiß Nikolaus,
der selber einen Hund zu Hause hat.
„Wir geben dem Hund keine Kom-
mandos und rufen ihn nicht beim
Namen“, sagen alle. Und Anna hat
gelernt, dass man sich wegdrehen
muss, wenn der Hund einen beim
Begrüßen
anspringt.
Und
ganz
wichtig: Niemals den Kopf tätscheln
- „das hasst Happy!“ Diese nicht
ganz selbstverständliche Einsicht
kam erst, als sich jeweils ein Kind
als „Hund“ in der Gruppe bewegte
und alle auf ihn einstürmten und ihn
mit den Händen auf den Kopf
patschten. „So etwas muss hautnah
erlebt werden, um es zu begreifen“,
meint Weber.
Kleine Übungen, wie mit Hilfe ei-
nes kleinen Apportel um die Kinder
Slalom zu gehen, kann man mit dem
halbjährigen Welpen schon machen,
und bald schon wird er richtig aus-
(Fotos: Lehmann)
gebildet. „Wichtig beim Einsatz ei-
nes Hundes in der Schule ist die
Qualifikation, beziehungsweise die
Ausbildung des Hundes“, erläutert
Weber. „Labradore und Retriever
eignen sich dazu besonders gut, weil
sie sehr kinderlieb und kooperativ
sind.
Ausbildung ist wichtig
Die Verantwortung liegt dabei
beim Hundeführer. Nur ein gut aus-
gebildeter Hund ist den Anforde-
rungen in der Schule gewachsen.“
Aus diesem Grund wird nun der
zukünftige Therapiehund „Happy“
von der Therapiehundeführerin Ni-
cola Weber im Einsatz in der Schule
begleitet und bereits ausgebildet.
Ihr Anliegen ist es, auch weiteren
Schulen bei der Anschaffung und
Ausbildung eines Schulhundes un-
terstützend zur Seite zu stehen.
Noch mehr Eindrücke und viele Fo-
tos des Projektes an der Montessori-
Schule kann man auf der Webseite
www.dingohunde.de einsehen.
Bald ist das Schuljahr vorbei und
wenn sie sich nach den Ferien
Daisy